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Der Räderwechsel gehört zu den wichtigsten Wartungsmaßnahmen, die Autofahrer regelmäßig durchführen sollten, um sicher und effizient unterwegs zu sein. Besonders beim Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen kommt es auf den richtigen Zeitpunkt und die korrekte Ausführung an. Doch worauf muss man dabei achten? In diesem umfassenden Ratgeber erfährst Du alles Wissenswerte rund um den Räderwechsel: Von den benötigten Werkzeugen und Sicherheitsvorkehrungen über eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung bis hin zu den häufigsten Fehlern. So bist Du bestens vorbereitet, kannst den Räderwechsel selbstständig durchführen und sparst dabei Zeit und Kosten.
Inhaltsverzeichnis
Den Radwechsel selbst durchzuführen hat klare Vorteile. Zum einen kannst Du erhebliche Kosten sparen, denn Werkstätten verlangen oft zwischen 30 und 60 Euro pro Wechsel. Zum anderen bist Du unabhängig und flexibel - Du kannst den Wechsel vornehmen, wann es Dir am besten passt und musst nicht auf einen Werkstatttermin warten. Vor allem für geübte Autofahrer, die über das richtige Werkzeug verfügen und sich mit den Sicherheitsvorkehrungen auskennen, kann der Räderwechsel in Eigenregie eine sinnvolle Alternative sein.
Es gibt aber auch Grenzen: Ohne das nötige Fachwissen und Werkzeug können beim Radwechsel Fehler passieren, die die Fahrsicherheit stark beeinträchtigen. Beim Festziehen der Radschrauben ist Vorsicht gefragt, da ein falsches Drehmoment die Schrauben beschädigen oder nicht fest genug sitzen lassen kann.
Radbolzen am Reifen sicher mit dem Drehkreuz lösen.
Für einen sicheren Räderwechsel benötigst Du einige grundlegende Werkzeuge, die für ein einfaches und effizientes Arbeiten sorgen. Besonders wichtig ist ein stabiler Wagenheber, um das Fahrzeug sicher anzuheben, und ein Drehmomentschlüssel, der das korrekte Anzugsmoment der Radschrauben gewährleistet. Ein Profiltiefenmesser hilft Dir dabei, sicherzustellen, dass die Reifen die gesetzlich vorgeschriebene Mindesttiefe von 1,6mm nicht unterschreiten.
Vor Beginn des Radwechsels ist es wichtig, das Fahrzeug und den Arbeitsbereich sorgfältig vorzubereiten. Der Abstellplatz muss fest und eben sein, idealerweise auf Asphalt oder Beton. Lasse das Auto nie unbeaufsichtigt stehen und ziehe die Handbremse fest an. Ein sicherer und sauberer Arbeitsbereich trägt wesentlich zu einem reibungslosen Wechsel bei.
Ein sicherer und ebener Untergrund, wie eine Garage oder ein gepflasterter Bereich, ist beim Radwechsel mit einem Wagenheber unerlässlich. Vermeide unbedingt Rasenflächen, unebene Stellen wie Schotter oder Sand, da diese die Stabilität des Wagenhebers beeinträchtigen und ein sicheres Anheben des Fahrzeugs gefährden. Stelle sicher, dass die Handbremse fest angezogen ist und bei Schaltgetrieben der erste Gang eingelegt wird (bei Automatikgetrieben sollte die Schaltung auf „P“ stehen). Diese Vorkehrungen sind entscheidend, um die Sicherheit beim Anheben und Arbeiten am Fahrzeug zu gewährleisten.
Die Arbeitssicherheit ist beim Einsatz eines Wagenhebers besonders wichtig. Trage immer Schutzhandschuhe, um Verletzungen zu vermeiden und besseren Halt zu haben. Achte darauf, dass der Wagenheber stabil und sicher an den vorgesehenen Punkten des Fahrzeugs positioniert ist, um ein Verrutschen oder Kippen zu verhindern. Vor Beginn jedes Schritts solltest Du überprüfen, ob alle benötigten Werkzeuge griffbereit sind und der Arbeitsbereich frei von Stolperfallen ist. Wenn Du dir unsicher bist, scheue Dich nicht, einen erfahrenen Freund oder Bekannten um Hilfe zu bitten.
Bevor Du die Reifen montierst, prüfe, ob Du die richtige Reifensorte gewählt hast (Sommer- oder Winterreifen) und ob die Reifen richtig beschriftet und ausgerichtet sind. Manche Reifen haben eine vorgeschriebene Laufrichtung, die meist auf der Reifenflanke durch einen Pfeil angezeigt wird. Achte beim Montieren darauf, dass die Reifen entsprechend ausgerichtet sind.
Zusätzlich solltest Du vor dem Wechsel eine gründliche Sichtprüfung aller vier Räder vornehmen. Miss die Profiltiefe und achte darauf, dass sie den gesetzlichen Mindestwert von 1,6 mm nicht unterschreitet. Für mehr Sicherheit empfehlen Experten bei Sommerreifen mindestens 3 mm und bei Winterreifen 4 mm Restprofiltiefe. Kontrolliere auch das Alter der Sommerreifen: Ältere Reifen können rissig und porös sein, was die Haftung beeinträchtigt. Abgefahrene oder beschädigte Reifen sowie Schäden, die durch zu niedrigen Luftdruck entstanden sind, stellen ebenfalls ein Sicherheitsrisiko dar. Diese sorgfältige Vorbereitung garantiert nicht nur ein sicheres Fahrverhalten, sondern erhöht auch die Lebensdauer Deiner Reifen und Felgen.
Die folgende Anleitung zeigt Dir Schritt für Schritt, wie Du den Räderwechsel sicher und korrekt durchführst. Diese detaillierte Anleitung hilft Dir, den Wechsel auch als Anfänger sicher zu meistern. Nimm Dir ausreichend Zeit für jeden Schritt und überprüfe mehrmals die Stabilität des Fahrzeugs.
Reifen behutsam von der Radnabe abnehmen.
Ein Drehmomentschlüssel ist essenziell, um die Radschrauben mit dem genauen Drehmoment anzuziehen. Dies verhindert Schäden an den Schrauben und gewährleistet, dass die Schrauben weder zu fest noch zu locker sitzen. Achte darauf, den Drehmomentschlüssel nach jeder Benutzung wieder auf die Nullstellung zu setzen, um die Feder zu schonen und die Lebensdauer des Werkzeugs zu verlängern.
Beim Räderwechsel können Fehler auftreten, die zu Sicherheitsrisiken führen können. Zu den häufigsten Fehlern gehört das falsche Anziehen der Radschrauben, das zu ungleichmäßiger Spannung oder sogar zum Lösen des Rads führen kann. Ein weiterer häufiger Fehler ist das Ignorieren der Reifenlaufrichtung, die insbesondere bei Reifen mit speziellen Profilen wie Winterreifen entscheidend für die Leistung ist. Eine gründliche Prüfung der Profiltiefe vor dem Wechsel ist ebenfalls ratsam, um sicherzustellen, dass die Mindestanforderungen erfüllt sind.
Ein zu hohes oder zu niedriges Drehmoment kann dazu führen, dass die Radschrauben sich während der Fahrt lösen oder das Gewinde beschädigt wird. Überprüfe das Anzugsmoment stets mit einem Drehmomentschlüssel und halte Dich an die Herstellerangaben.
Um eine gleichmäßige Verteilung der Spannung zu gewährleisten, solltest Du die Radschrauben immer über Kreuz anziehen. So bleibt das Rad stabil und es entsteht keine ungleichmäßige Belastung, die zu Beschädigungen führen kann.
Ein zu hoher oder zu niedriger Reifendruck kann das Fahrverhalten beeinträchtigen und den Reifenverschleiß erhöhen. Achte immer darauf, den Reifendruck gemäß den Vorgaben einzustellen und eine gründliche Sichtprüfung auf Beschädigungen wie Risse oder Beulen im Reifen vorzunehmen.
Nach dem Räderwechsel ist eine abschließende Sicherheitsprüfung entscheidend. Fahre eine kurze Probefahrt, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug stabil läuft und keine ungewöhnlichen Geräusche auftreten. Nach etwa 50 gefahrenen Kilometern solltest Du die Radschrauben erneut kontrollieren und gegebenenfalls nachziehen. Diese Nachkontrolle stellt sicher, dass die Reifen stabil befestigt sind und alle Schrauben fest sitzen.
Probefahrt zur abschließenden Sicherheitsprüfung nach dem Räderwechsel.
Eine ordnungsgemäße Lagerung der abmontierten Reifen verlängert ihre Lebensdauer und erhält ihre Qualität. Lagere Deine Reifen stets kühl, trocken und dunkel, um eine vorzeitige Alterung durch Sonnenlicht und Feuchtigkeit zu verhindern. Reinige die Reifen gründlich von Schmutz, Salz und anderen Verunreinigungen, bevor Du sie einlagerst. Lese auch unseren Ratgeber zu möglichen Problemen wie einem Riss im Reifen.
Ein selbst durchgeführter Räderwechsel bietet Vorteile, birgt aber auch Herausforderungen. Mit der richtigen Vorbereitung, dem passenden Werkzeug und einer sorgfältigen Durchführung kannst Du den Räderwechsel sicher meistern. Nutze diese Anleitung als Leitfaden und denke daran, die Radschrauben nach ca. 50 km erneut zu prüfen. Wenn Du Dir unsicher bist oder spezielle Anforderungen wie Runflat-Reifen hast, ist es ratsam, einen Profi hinzuzuziehen. Eine gründliche Pflege und Lagerung der Reifen hilft Dir zudem, die Lebensdauer und Sicherheit Deiner Reifen zu erhalten.
Beim Reifenwechsel wird nur der Gummireifen von der Felge entfernt und durch einen neuen ersetzt. Beim Räderwechsel wird das gesamte Rad, also die Kombination aus Reifen und Felge, ausgetauscht. Der Begriff „Räderwechsel“ wird häufig verwendet, wenn man von Sommer- auf Winterräder wechselt oder umgekehrt.
Achte beim Radwechsel mit einem Wagenheber auf einen festen, ebenen Untergrund. Positioniere den Wagenheber an den richtigen Punkten des Fahrzeugs und ziehe die Handbremse an. Bei Schaltgetrieben lege den ersten Gang ein, bei Automatikgetrieben stelle auf „P“.
Reifen sollten im Idealfall alle sechs bis acht Jahre gewechselt werden, auch wenn das Profil noch ausreichend erscheint.
Ja, nach jedem Räderwechsel ist eine Überprüfung und Anpassung des Reifendrucks erforderlich. Tipps findest Du hier.
In bestimmten Fällen, wie bei beschädigten Felgen oder speziellen Fahrzeugtypen, ist ein Wechsel in der Werkstatt sinnvoll.
Verliert ein Reifen stetig Luft, kann das an einem beschädigten Ventil oder einer kleinen Beschädigung liegen. Infos zur Lösung findest Du in unserem Beitrag dazu.
Eine ausreichende Profiltiefe ist entscheidend für den Grip auf der Straße, besonders bei Nässe. Abnutzungsgrenzen und empfohlene Tiefen findest Du in unserem Artikel zur Profiltiefe.
Das Reifenalter ist wichtig für die Sicherheit. Es lässt sich über die DOT-Nummer auf der Reifenflanke bestimmen. Details zur Erkennung findest Du hier.
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